2020 DETOX
@ EIGENHEIM Weimar
Teilnehmer: Mary Bauermeister, Konstantin Bayer, Maud Canisius und Lina Gräf, Romana Cetin und Christoph Höfferl,
Michael Fischer, Frederik Foert, Kai Meinig, Adam Noack, Josephine Prkno, Pia von Reis, Stefan Schiek
Der menschliche Körper ist in unserer industrialisierten Welt vermehrt fremden und synthetischen Substanzen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Dazu gehören Pestizide, Konservierungsmittel, Schwermetalle, Chemikalien, Medikamente, Umweltgifte, Alkohol, Nikotin aber auch Stress und Zeitmangel. Seit Jahren ist Detox (Kurzform für Detoxifikation oder Entgiftung), aufgrund dieser Umwelt- und Lebensbedingungen, zu einem populären Begriff geworden, unter welchem sich viele, mehr oder weniger glaubhafte, Konzepte zur körperlichen und seelischen Reinigung versammeln. Justin Friedrich Bertuch hat den heutigen Weimarhallenpark, in dessen Zentrum die Räumlichkeiten von EIGENHEIM Weimar im historischen Gärtnerhaus zu fi nden sind, vor knapp 200 Jahren als Baumgarten und Erholungsort entworfen. Noch heute wird der Park dieser Ausrichtung gerecht. Nun versteht EIGENHEIM Weimar, als Raum für Zeitgenössische Kunst und Kommunikation, die Kunst und die Präsentation dieser als einen erweiterten Begriff und Auftrag, welcher regelmäßig den traditionellen Kunstbegriff aufbricht und durch Aktionen und Ausstellungen direkt in die Gesellschaft hinein arbeitet. Im Sinne dieser Ausrichtung haben wir, neben einer Ausstellung mit einer Vielzahl von unterschiedlichen künstlerischen Positionen, ein Rahmenprogram entwickelt, um die Galerie und den die Galerie umgebende Park, während der Spätsommermonate in einen Ort der Entgiftung, der Entspannung und Heilung zu verwandeln. Ob Yoga Seminare, Schlafkonzerte, Gesprächstherapien, Teezeremonien, eine Praxis für die Lösung von Hemmungen oder ein sogenannter Plazentaraum in welchem einer Klangtherapie ähnlich Entspannung gefunden und Reinigung erfahren werden kann. In Form dieses breit angelegten Angebotes möchten wir die Besucher zur Teilnahme animieren, um Körper und Geist zu sensibilisieren, über die uns umgebende Umwelt aufzuklären und die Geschichte des Ortes zu vermitteln. Wir denken, dass der Ort und die Zeit dafür nicht besser sein könnten.
[Textauszug vom Ausstellungsflyer]